Dein Körper ist ein Buch, das ich noch nicht lesen durfte – aber jede Seite davon reizt mich. Nicht, weil ich das Ende kennen will, sondern weil ich die Geschichte spüren möchte, Satz für Satz, Kuss für Kuss.
Ich will wissen, wie Du beginnst. Ob Deine Lust sich zaghaft entfaltet oder ob sie explodiert. Ich will die Kapitel finden, in denen Du weich wirst, und jene, in denen Du Kontrolle brauchst. Ich will Deine Zeilen nachzeichnen, mit Zunge und Atem, bis sie flüstern, stöhnen, schreien.
Du bist kein Geheimnis für mich. Du bist ein Versprechen. Ein offenes, ungesagtes Versprechen, das mein ganzer Körper längst verstanden hat. Ich will Dich nicht besitzen – ich will Dich begreifen. Ich will Deine Rückenlinie wie einen Satz lesen, der mit jedem Streichen tiefer unter die Haut geht. Ich will das Zittern in Dir entziffern, das entsteht, wenn Du spürst, dass Du nicht mehr fliehen willst.
Und wenn ich dann bei Dir bin, ganz nah – nicht über Dir, nicht unter Dir, sondern mit Dir – dann will ich, dass Du mich schreibst. Mit Deinen Bewegungen. Deiner Lust. Deiner Gier.
Schreib mich. Ich verspreche, ich werde nie aufhören, Dich zu lesen.