Mein Herz,
heute jährt sich der Tag, an dem die Welt beschlossen hat, dich hervorzubringen – und ich frage mich mit jeder Faser meines Seins, womit ich verdient habe, Zeuge deines Daseins sein zu dürfen. Dein Geburtstag ist kein bloßes Datum, sondern ein stilles Erzittern im Gefüge der Zeit, das mein Leben in ein leuchtendes Mosaik verwandelt hat.
Ich habe nicht nur den Menschen in dir lieben gelernt, sondern die Art, wie du existierst. Wie du einen Raum betrittst und das Licht sich scheinbar neu justiert. Wie dein Lachen den Lärm um mich herum ausblendet, wie deine Stimme mir aus Gedankenlosigkeit ein Zuhause schafft. Ich liebe deine Widersprüche, deine Sanftheit neben deinem Feuer, dein Schweigen, das lauter spricht als jedes Wort, wenn deine Augen zu mir aufblicken und mich erkennen.
Und heute möchte ich dir nicht danken – Danken ist zu klein. Ich möchte dir das versprechen, was ich vielleicht nie ganz aussprechen konnte: Dass ich mit dir nicht nur alt werden will, sondern wach bleiben will. Neugierig auf jeden Tag, den wir teilen dürfen. Bereit, dich neu zu entdecken, in deinen Träumen zu wohnen und dich mit meinen zu überraschen.
Ich möchte mit dir durch das Jahr tanzen, barfuß durch Stunden gehen, die wir für uns selbst schaffen. Ich möchte der Wind sein, der dich streichelt, wenn du allein bist, der Gedanke, der dich wärmt, wenn dich Zweifel anfallen.
Du bist für mich kein Besitz, kein Ziel, kein Ideal. Du bist das Werden – das, was aus mir hervorkam, als ich dich lieben lernte. Und diese Liebe, sie ist nicht laut, nicht prahlerisch, nicht makellos – aber sie ist wach, atmend, fordernd und tragend.
Möge heute nicht nur der Tag sein, an dem du geboren wurdest, sondern auch einer, an dem du fühlst, wie sehr du geliebt wirst – nicht für das, was du gibst, sondern für das, was du bist.