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Reife Liebe

Erkennend trete ich dir gradlinig blickend und selbstbewusst in deines Antlitzes Tiefe und Klarheit entgegen. Du bist die, die mich von meiner Selbstbezogenheit errettet und ich bin der, der deinen selbstverliebten Blick mit Respekt, Geduld und Liebe sanft und zugleich fest löst, dich von dir erlöst. Hand in Hand innerlich fest in uns ruhend, mit uns tief verbunden, schreiten wir gefestigt und zuversichtlich ins Leben

Liebste

Bin berauscht von unserem regen Austausch, unserem virtuellen Reigen, zartliebliches Miteinander. Heute begegnen wir uns in der Physis, explodierende Sinnhaftigkeit, direktes mehrkanaliges Erleben.

Öffne mich dir auf verschiedenen Ebenen, verströme meine Vielschichtigkeit. Lade dich ein, mich zu entdecken, nehme dich mit in verschiedene Räume, sei mein Gast und träume.

Ode D’amour

Umarme dein verletzliches, feingliedriges Wesen, erkunde dein zartbesaitetes Sein, schenke dir meine Stärken und atme deine Schwächen in mich ein. Öffne mich deiner Verschlossenheit, opfere dir mein Wollen, ohne willenlos zu sein, erhelle meine dunklen Räume und bitte ich schaue auch bei deinen rein.

Seelentanz

Tauche ein in deines Blickes Tiefe, absteigend erforsche ich deine Seele, öffne mich deinem gewahr werdenden Blick ganz und gar, meine Schwächen und Stärken werden dir offenbar. Schenke dir mein Wollen und Streben, halte mit dir in uns mit unergründlich fester Leichtigkeit inne….

Innere Bewegtheit

Dein lockender, umgarnender Blick, drängt mich sanft, dich zu entdecken. Tauche neugierig in deines Blickes schwere Leichtigkeit. Sinke mit dir innerlich umarmend ab, begleitet, bewegt und tief berührt. Dein sanftes Drängen trifft mein sehnendes Suchen, antwortet fest und zart, erhellt mein Unbewusstes, stösst meine innere Bewegtheit Klang gebunden an.

Meine Geliebte

Liebe …

Das ist jetzt aktuell dein zweiter Brief von mir. Und immer wieder finde ich etwas zum erzählen, sagen oder loszuwerden.

Heute will ich dir etwas erzählen. Mir ist heute etwas komisches, aber schönes widerfahren. Du weisst doch, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, all dies wäre ein Traum. Doch vorhin ist es mir so klar geworden. Das alles ist echt, wir schreiben, ich gehör dir und du gehörst mir. Dieses Gefühl wieder erleben zu dürfen ist einfach wunderschön, unbeschreiblich. Ich denke du weisst wie sich das anfühlt, jemanden zu haben bei dem du dir sicher sein kannst das er immer an deiner Seite steht.

Und egal was passiert, man hält zusammen. Früher oder Später. Du kannst dir sicher sein, bei dieser Person ist alles sicher und in guten Händen. Diese Person würde dir niemals schlechtes wünschen, weder in guten noch in schlechten Zeiten. Genau so fühl ich mich bei dir, sicher, geborgen und geliebt. Ich liebe dich so so sehr und ich muss zugeben, ich verliebe mich immer mehr in dich. Du bist einfach eine wundervolle Person für mich. Etwas, was ich bisher noch nie hatte. Etwas was unersetzbar ist. Jemand für den ich keinen Ersatz brauche weil er immer für mich da ist.

Für dich, meine Geliebte 🌹🌹

Erlaubnis

Ich benutze so bald wie möglich die mir von Ihnen gegebene Erlaubnis, Ihnen zu schreiben, ohne Umstände, wie Sie es gewünscht haben, meine reizende Freundin. Verzeihen Sie mir den letzten Ausdruck, aber er kommt von Herzen, denn nichts ist wahrer. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen alles wiederholen soll, was ich Ihnen mündlich in der kurzen Zeit sagte, als ich wagte, mit Ihnen über das zu sprechen, was mir augenblicklich das Liebste auf der Welt ist. Ich fühle mich als der glücklichste Sterbliche auf der Erde, da ich Ihre Gefühle mir gegenüber kenne, und mir einzureden wage, daß ich Ihnen nicht gleichgültig bin! Ihre Abwesenheit erscheint mir unerträglich, ich langweile mich überall, und wie ich es Ihnen vorgestern sagte, wird die Devise auf Ihrem Fächer von Tag zu Tag bedeutungsvoller. Ach, ich glaube, dieser so erwünschte Augenblick ist noch recht fern und ich werde noch viele Tage und Monate hinbringen, ohne meine geliebteste Freundin zu sehen und zu haben. Ich glaube Sie versichern zu können, daß durch unsere Trennung meine Liebe zu Ihnen, weit entfernt sich zu verringern, nur noch stärker wird, und daß der Augenblick, wo Sie meine Gattin sind, der glücklichste meines Lebens sein wird. Wenn dieser Zeitpunkt nur nicht über den nächsten Winter hinausgeschoben wird, denn es würde mir völlig unmöglich sein, länger zu warten…

Wenn ich allein bin, beschäftige ich mich mit den vergangenen Tagen, unserer ersten Begegnung in Frankfurt, unsern Bällen, dem Weißen Schwan, den glücklichen und zufriedenen Augenblicken, die ich dort verbrachte und mit allem, was Sie betrifft, meine liebe Prinzessin – es wäre zu vertraulich gewesen, Sie so zu nennen, nicht wahr? Wie man zugeben muß, bin ich ein Mann von Welt, der seine Fehler ausgezeichnet wieder gut zu machen weiß. Haben Sie schon jetzt an Ihr Portrait gedacht? Wenn es nur ähnlich wird und keine Karikatur Ihres reizenden kleinen Gesichtes. Richten Sie es so ein, daß ich nicht zu lange darauf warten muß. – Ist Ihr Vater noch nicht angekommen und hat er noch gar keine Mitteilung geschickt? Ich erwarte Sie mit größter Ungeduld, weil ich hoffe, daß die Verlobung dann bald stattfinden kann; es wäre immerhin ein weiterer Abschluß und eine neue Gelegenheit, Sie zu sehen und Ihnen mündlich zu wiederholen, daß nichts mich tröstet als Sie und daß ich bis zum letzten Augenblick meines Lebens mit den Gefühlen vollkommener Liebe und Zärtlichkeit –

Ihr ganz ergebener Diener und Freund bleiben werde.

Friedrich Wilhelm

Ein Wort der Erwiderung würde mich für einige Augenblicke über den Schmerz trösten, von Ihnen vielleicht lange getrennt zu sein.

Friedrich Wilhelm III. von Preußen an Luise | Wiesbaden, den 26. März 1793

An den Gatten

Ihre stets ergebene und gehorsame Dienerin!

Vergebens habe ich den ganzen Tag gewartet. Keine Nachricht, kein Brief, keine Antwort von Seiner Königlichen Hoheit, und ich bin so weit und so klug wie gestern, ehe ich Ihnen schrieb. Das Gallenfieber ärgere ich mich an den Hals, dich das will ich so bleiben lassen und Dir sagen, daß ich mich recht sehr wohl befinde, heute etwas eingenommen habe, worauf ich mich gestärkt und erleichtert fühle…

A propos, ich habe mir was ausgedacht. Um Dich dafür zu bestrafen, daß Du Sonnabend soviel Champagnerwein trinkst, teile ich Dir mit, daß ich mich für die ganze Zeit meines Aufenthalts in Potsdam schminken lassen werde, und wenn ich erfahre, daß Du kommenden Sonntag auch noch soviel trinkst, werde ich’s auch in Paretz ebenso machen…

Leb wohl, ich will meine Anmut ausruhen, um für den anbrechenden Morgen frischer zu sein. Ich fühle es, morgen werde ich selbst Venus eifersüchtig machen. Wenn aber der eifrige Jünger des Mars mich immer lieb hat, überlasse ich Venus gern ihre Schönheit und Anmut, das Glück ist mir. Du lieber Kriegsknecht, bleibe mir treu und gut und mache mich stets so glücklich, wie ich’s nun drei Jahre durch Dich bin.

Deine Louise

Luise an Friedrich Wilhelm | Berlin, den 25. April 1797

Bester Freund

Bester Freund! es wäre vergeblich, die Empfindungen schildern zu wollen, die ich empfand, als ich Potsdam und Berlin wiedersah. Das Volk in Berlin, welches glaube, ich sei gefangen, begleitete meinen Wagen, und sammelte sich zu Tausenden am Palais unter meinen Fenstern, und schrieen nach mir. Nein, solch ein Volk gibt es nicht mehr, 12000 Bürger wollen sich bewaffnen und 1500 von den Vornehmsten außer den 12000 sind ebenfalls bereit, Dir zu folgen und für Dich zu fechten, wo Du willst. Die Nachricht der unglücklichen Bataille, statt sie niederzuschlagen, hat sie nur noch mehr erbittert gegen den Feind und ihre Anhänglichkeit, Ergebenheit für Dich, für ihren König und Vaterland noch vermehrt. Es ist unbeschreiblich, wie sie Dich lieben, alle Aufopferung bereit zu bringen, ihr Blut und Gut; Kinder und Väter, alles steht auf, Dich zu schützen! Benutze die Gelegenheit ja, es kann was Großes herauskommen. Nur um Gotteswillen keinen schändlichen Frieden! Der Augenblick ist kostbar, handle, wirke, schaffe, überall wirst Du im Lande guten Willen und Unterstützung finden. Ebenso ist die Stimmung hier in Stettin. Willst Du mich haben, sprich, ich fliege zu Dir! Gott, Du allein, das ist ein schrecklicher Gedanke… Die Kinder sind alle wohl, sie fragen alle nach Dir. Ich küsse Dich tausendmal in Gedanken und bin ewig

Deine treue Luise

Königin Luise an Friedrich Wilhelm III. | Stettin, 20. Oktober 1806

Sie, o zärtlich geliebter Freund

…Sie, o zärtlich geliebter Freund, sind die Quelle meines Glücks, mein Herz segnet Sie, meine Seele liebt Sie, Gott wird uns beide segnen, und wir werden glücklich und zufrieden sein. Bestimmt werden auch Dornen auf unserem Wege sprießen; vergessen Sie nicht, wie jung ich bin, wie wenig Erfahrung ich habe, ich besitze keine Freundin und fürchte, ich werde auch keine gewinnen, denn, das unter uns, was man mir von Berliner Frauen gesagt hat, so verdienen sie meine Freundschaft nicht, die meisten sind kokett, und Sie wissen, lieber Prinz, wie sehr ich Koketterie verabscheue… Adeieu, mein Engel, behalten Sie mich immer lieb, haben Sie mich wirklich lieb und glauben Sie mir, ich bin Ihre treue Freundin

Luise an Friedrich Wilhelm | Darmstadt, den 9. Dezember 1793

Liebesbotschaften