Meine Schöne,
es ist spät, und ich sollte längst schlafen. Doch du fehlst mir – nicht abstrakt, nicht melancholisch, sondern konkret.
Ich denke an deine Schulter, an den sanften Bogen deines Rückens, an deine Haut unter meinen Fingern. Wie sie sich verändert, wenn ich dich streichle – erst kühl, dann warm, dann vibrierend.
Ich liebe es, wie du dich mir hingibst. Nicht willenlos – sondern mit einer Kraft, die Vertrauen heißt. Du bist nicht nur nah. Du lässt mich nah sein.
Du kennst meine Berührungen – und doch reagieren sie jedes Mal neu in dir. Du bist keine Wiederholung. Du bist ein immer neuer Beginn.
Wenn wir zusammen sind, verliert die Zeit ihre Struktur. Es zählt kein Takt, kein Plan, nur noch die Bewegung deines Körpers gegen meinen. Dein Laut, wenn du nicht mehr denkst.
Ich weiß, was dich atemlos macht – nicht nur körperlich. Sondern dieses Innehalten, wenn ich dich ansehe, wie man etwas Heiliges ansieht.
Und ich wünsche mir heute nur eines: dich. Ohne Eile. Ohne Ziel. Nur dieses lange Bleiben in deiner Nähe, das uns beide still werden lässt.
Ich will nicht einfach nur Lust. Ich will das Zittern danach. Das Schweigen, in dem du in meinem Arm einschläfst.
Du bist meine Sehnsucht – in Haut, in Blick, in Atem.
Und wenn du heute Abend wieder zu mir kommst, werde ich nicht fragen. Ich werde nur spüren.