Ich habe heute lange überlegt, ob ich dir schreiben soll. Nicht, weil ich nichts zu sagen hätte – sondern weil es so viel ist, dass ich kaum weiß, wo ich anfangen soll. Und dann dachte ich: Vielleicht ist genau das Liebe. Dieses unaussprechliche Mehr, das sich nicht in klare Sätze pressen lässt.
Wenn ich dich ansehe, vergesse ich mich manchmal selbst. Nicht, weil ich mich verliere, sondern weil ich mich in dir wiederfinde. Du bist nicht mein Spiegel, nein – du bist mein Gegenüber. Mein Widerhall. Du forderst mich heraus, wenn ich bequem werde. Du beruhigst mich, wenn ich mich verliere.
Es gibt Augenblicke, in denen du lachst, und ich mich frage, wie ich je ohne dieses Lachen gelebt habe. Du bringst mich zum Staunen – nicht mit Gesten, sondern mit deinem Sein. Deiner Art, die Welt zu betrachten. Deiner Geduld mit meinen Abgründen. Deiner Unerschütterlichkeit, wenn ich schwanke.
Ich will dich nicht glorifizieren. Ich kenne deine Schattenseiten, genau wie du die meinen. Doch ich liebe dich nicht trotz dieser Ecken – sondern vielleicht genau wegen ihnen. Weil sie echt sind. Weil sie zeigen, dass du kein Traum bist, sondern ein Mensch. Und doch mehr als das, für mich.
Wenn ich dir schreibe, dann nicht, um dich zu beeindrucken. Sondern um dir zu zeigen, dass ich es nicht für selbstverständlich halte, dich lieben zu dürfen. Dass ich weiß, was ich an dir habe.
Dieser Brief ist mein stiller Dank. Dafür, dass du da bist. Einfach so. Und doch ganz.